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Adoleszenz - eine gesellschaftliche Herausforderung

Lernen in der Pubertät (7. bis 9. Schuljahr) ist geprägt von Emotionen. Die Schule für Jugendliche in der Pubertät sollte deshalb eine Schule nicht nur für das Lernen, sondern für das ganze Leben sein. Zwischenmenschliche Beziehungen sind für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen genauso wichtig wie gesunde Ernährung und körperliche Bewegung. Ohne pädagogische Beziehung verfehlen Lerninhalte ihre Ziele. Unbestritten: Der Umgang mit Kindern und Jugendlichen in der Pubertät kann nervenaufreibend sein und kostet Kraft – für Eltern wie für Lehrpersonen.

Die mangelnde «Passung» zwischen der Entwicklungsphase der Adoleszenz mit ihren besonderen Bedürfnissen und der Organisation der Schulen (SLIWKA, 2018) ist sichtbar. Jugendliche in dieser Entwicklungsphase brauchen einerseits Strukturen und andererseits Möglichkeiten, um ihren Drang zur Erkundung des Lebens und der eigenen Identität auszuleben. Aus diesem Grund ist eine Mischung aus klassischem Unterricht, Teamunterricht, Gruppenarbeit, Projektarbeit, selbständiger Erledigung von Lernaufgaben zentral. Jugendliche müssen vermehrt Gelegenheit zum Lernen in Teams und in Projekten nach flexiblen Stundenplänen erhalten. Begleitet werden muss dies von Lehrpersonen, die sich als «Experten» und «Expertinnen» für die Adoleszenz verstehen.

Um die Jugendlichen in der schwierigen Phase der Adoleszenz in ihrem Lernen optimal zu unterstützen, braucht es veränderte Zeitstrukturen. Zudem müssen die Jugendlichen nicht weniger, sondern mehr «gefordert» werden.